HallMack berichtet: Rummelplatz von Werner Bräunig- ein großer deutscher Nachkriegsroman. 30 Jahre verboten! – SachsenKanal – Sender Freies Sachsen

30 Jahre verboten! 30 Jahre verboten! Wismut, Chemnitz, Schloßteichbande…
Rummelplatz war in der Sparte Belletristik für den Preis der Leipziger Buchmesse 2007 (Kategorie: Belletristik) nominiert. In den zahlreichen Rezensionen wird der Roman als bedeutendes Werk der deutschen Nachkriegsliteratur gewertet. Franziska Augstein schrieb: „Das aus verschiedenen Fassungen herausgeschälte Manuskript enthält kleine Unstimmigkeiten. Sicherlich hätte es etwas anders ausgesehen, wenn Bräunig selbst es beendet hätte. Das tut nichts zur Sache. „Rummelplatz“ ist ein großer deutscher Nachkriegsroman. Hätte Bräunig weitergearbeitet, wäre er ohne weiteres neben Günter Grass, Martin Walser und Heinrich Böll angekommen.“ Rummelplatz ist der Titel eines unvollendeten Romans von Werner Bräunig. Er schildert die Aufbaujahre der DDR zwischen Herbst 1949 und Sommer 1953. Hauptschauplatz ist das (fiktive) erzgebirgische Dorf Bermsthal, in dem ein Bergbaubetrieb der SAG Wismut angesiedelt ist. Hier wurde Uran für die sowjetische Atomindustrie gefördert. Die Wismut galt als „Staat im Staate“ und als Schmelztiegel der Nachkriegskonflikte. 1950 arbeiteten hier rund 200.000 Menschen. Gute Verdienstmöglichkeiten lockten desillusionierte Kriegsheimkehrer und Glücksritter, sozialistische Idealisten und Entwurzelte an. In Bräunigs Roman wird die Wismut zur Metapher für die Situation der neugegründeten Republik: für den großen Aufbauwillen und Enthusiasmus ebenso wie für sich abzeichnende Fehlentwicklungen. Der Roman endet mit dem Aufstand des 17. Juni 1953. Zwickau, Zeche „Martin Hoop“, Bergarbeiter, Arbeitspause, 1957 Bräunig, der einer der Protagonisten des „Bitterfelder Wegs“ und Mitglied der SED war, schilderte die Ereignisse mit ungeschöntem Realismus und in wuchtiger, klarer Sprache. Seine eigenen Erfahrungen als Arbeiter bei der Wismut bilden den stofflichen Hintergrund des Romans. Im Kontext des 11. Plenums 1965 geriet Rummelplatz in die Kritik der DDR-Staats- und Parteiführung. Eine Veröffentlichung war damit ausgeschlossen. Erst 2007 erschien das Buch im Aufbau-Verlag Berlin und war im selben Jahr für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. https://de.wikipedia.org/wiki/Rummelplatz_(Roman) Das hoffnungsvolle Talent des Leipziger Literaturinstituts schrieb nicht den erhofften ultimativen Arbeiterroman, sondern einen Roman, der in beiden Teilen Deutschlands spielt und inhaltlich ein geeintes Deutschland und auch Europa propagiert. Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.05.2007 Nichts Angestaubtes habe dieser Roman aus den sechziger Jahren, der in der DDR nie erscheinen durfte. Rezensentin Beatrix Langner ist begeistert von der „zügellosen“ Sprache und der geistigen Freiheit, die Werner Bräunig zeige. Allerdings habe er sich mit dem Kapitel über den Tod eines Arbeiters bei den Tumulten von 1953 gewissermaßen seinen eigenen Nekrolog geschrieben. Die Rezensentin vermutet, dass der Autor während des Schreibens mehr und mehr kritische Distanz zur DDR gewonnen habe, bis schließlich selbst das 1965 erschienene Rummelplatzkapitel als staatsfeindlich angesehen wurde. Das hoffnungsvolle Talent des Leipziger Literaturinstituts schrieb nicht den erhofften ultimativen Arbeiterroman, sondern einen Roman, der in beiden Teilen Deutschlands spielt und inhaltlich ein geeintes Deutschland und auch Europa propagiert. https://www.perlentaucher.de/buch/werner-braeunig/rummelplatz.html

https://www.youtube.com/watch?v=bVuFEyAixZg

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