Assange vor der Freilassung?Das US-Justizministerium erwägt offenbar, Julian Assange einen Deal anzubieten: Die Anklage gegen den Gründer von WikiLeaks könnte auf das unsachgemäße Handling von geheimen Informationen herabgestuft werden, wenn er seine Schuld eingesteht, wie die WSJ herausgefunden hat. Laut Quellen der Zeitung würde ihm in diesem Fall die Zeit, die er im Londoner Gefängnis verbracht hat, angerechnet, und er könnte freigelassen werden. Assanges Anwalt betonte jedoch, dass er keine Anweisungen erhalten habe, um eine solche Vereinbarung zu prüfen.Nach über fünf Jahren in Einzelhaft im Belmarsh-Gefängnis, einem Ort, der für Terroristen und hochgefährliche Verbrecher reserviert ist, könnte Assange bald in die USA ausgeliefert werden. Dort erwarten ihn in dem berüchtigten Supermax-Gefängnis in Colorado noch drakonischere Bedingungen.Ein Blick auf die Insassen des Supermax verdeutlicht das Schreckensszenario, dem Assange möglicherweise gegenübersteht. Mitunter sitzen dort Verbrecher ein, die für die schlimmsten Taten verurteilt wurden, darunter der Bruder eines Attentäters des Boston-Marathons.Für Assange könnte ein Leben in den Vereinigten Staaten praktisch einem lebenslangen Gefängnisstrafe gleichkommen, es sei denn, es kommt zu einer außergewöhnlichen Wendung. Hier setzen die Anwälte des Verteidigers der Meinungsfreiheit ihre Hoffnungen auf Verhandlungen mit der Staatsanwaltschaft.Ein möglicher Deal würde Assanges Freiheit bedeuten, allerdings unter Bedingungen, die seine Arbeit als Enthüllungsjournalist erheblich einschränken würden. Es wird erwartet, dass er Washington nicht mehr mit der Veröffentlichung vertraulicher Dokumente belästigt und auf sein Recht auf Meinungsfreiheit verzichtet.Trotz der Einstellung des Vergewaltigungsvorwurfs in Schweden und offener Forderungen Australiens nach seiner Freilassung bleibt das US-Justizministerium hartnäckig in seiner Anklage wegen Spionage.Assanges Aussichten könnten sich möglicherweise verbessern, wenn Trump zurückkehrt, der bereits Gnade für politische Gefangene versprochen hat. Doch selbst eine solche Hoffnung birgt politische Komplikationen, da eine solche Gnadenaktion auch Verbündete Trumps, wie Peter Navarro, einschließen würde.Die Situation um Assange zeigt, wie politisch aufgeladen und komplex das Streben nach Gerechtigkeit und Meinungsfreiheit sein kann. Die Zukunft von Assange hängt nicht nur von rechtlichen Entscheidungen ab, sondern auch von politischen Entwicklungen und Interessen auf höchster Ebene.https://www.wsj.com/world/europe/julian-assange-justice-department-exploring-guilty-plea-to-end-14-year-legal-drama-09c6ff83?mod=hp_lead_pos1https://thehill.com/homenews/campaign/4525258-trump-says-one-of-his-first-actions-would-be-freeing-imprisoned-jan-6-rioters/