Neuer Garten mit Jungfernsee – Themen zu „Unserer Heimat“ – SachsenKanal – Sender Freies Sachsen

Neuer Garten mit Jungfernsee:
Der 102,5 ha große Neue Garten liegt im Norden Potsdams am Jungfernsee. Über das Wasser hinweg bestehen gestalterische Verbindungen zu den Gärten von Sacrow, Pfaueninsel, Glienicke und Babelsberg, wodurch er eine zentrale Rolle in der Gartenlandschaft erhält. Trotz Überformung durch Lenné hat er noch sentimentale Einzelpartien aus der Entstehungsphase vor 1800 bewahrt.

Seine Geschichte fängt mit dem Ankauf eines zentralen Grundstückes durch den Kronprinzen Friedrich Wilhelm (II.) an. Im Jahre 1787, ein Jahr nach dem Regierungsantritt, begann die Anlage des Neuen Gartens, der seinen Namen programmatisch in der Abkehr vom alten Barockpark Sanssouci erhielt. Als Gestalter wurde der Wörlitzer Gärtner Johann August Eyserbeck verpflichtet, was die Umsetzung der an englischen Gärten orientierten Idealvorstellung Friedrich Wilhelms garantierte.

Ungünstig für den einheitlichen Charakter des Gartens war der sich über mehrere Jahre hinziehende Grundstücksankauf. Neben einbezogenen ehemaligen Wohnhäusern entstanden zwischen 1787 und 1792 wichtige neue Bauten im Garten, von denen heute noch viele bestehen: Marmorpalais, Küche in Form einer römischen Tempelruine, Gotische Bibliothek, Schindelhaus, Orangerie, Grotte, Meierei, Pyramide (Eiskeller) und das holländische Etablissement. Vor letzterem verläuft, begleitet von Pyramidenpappeln (seit 1864 Pyramideneichen), ein Musterstück für den preußischen Chausseebau. In der Gartenanlage entstand eine Fülle von Partien unterschiedlicher sentimentaler Prägung, die von den jeweiligen Bauten oder Pflanzungen in ihrem Charakter bestimmt werden.

1816 überarbeitete Peter Joseph Lenné im Auftrag des Thronfolgers den zugewachsenen und unmodern gewordenen Garten. Unter Erhalt vieler Bereiche und Entfernung zu dichter Gehölze bekam der Neue Garten große Sichten und Wiesenräume, gefälligere Wegeführung und vor allem die Blickverbindungen zu den Nachbargärten (Sacrow, Pfaueninsel, Glienicke, Babelsberg, Potsdam, Pfingstberg). Trotz kleinerer Veränderungen zur Kaiserzeit und durch Rücknahme von Einbauten aus der Zeit der russischen Nutzung (1945–1954) hat sich noch immer die von Lenné geplante Grundstruktur bewahrt.
Das Schloss Cecilienhof, 1913–1917 für den Kronprinzen erbaut, fügt sich sehr harmonisch ein. Eine 13 ha große Fläche, die 1960-1990 als Grenzgebiet zerstört war, ist inzwischen wieder hergestellt worden. https://www.spsg.de/schloesser-gaerten/objekt/neuer-garten/

Themen zu „Unserer Heimat“

https://www.youtube.com/watch?v=Y19he6dQUsY

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